LENA & RAMONA

MIT MEARA & KAYA

"Foto-Wander-Buddies"

RAMONA & LENA

(32 & 25)

MEARA & KAYA

Australien Shepherd (2 Jahre 6 Monate)

& Tervueren (2 Jahre 9 Monate)

Ramona und Lena haben sich durch Instagram kennengelernt und es hat zwischen den beiden sofort gepasst. Schnell hat sich zwischen beiden eine tolle Freundschaft entwickelt, die davon lebt gemeinsame Abenteuer zu erleben und sich gegenseitig zu unterstützen. Durch die Eifersucht von Lenas Hund Meara war es anfangs viel Management zwischen Meara und Ramonas Hund Kaya, aber auch dort gibt es schon große Fortschritte zu berichten. In diesem Interview erzählen beide von ihrer Freundschaft, wie die Hunde sie schon mal an ihre Grenzen gebracht haben und wie wichtig es ist, sich davon abzugrenzen, was andere denken können.


J: Woher kennt ihr euch?


L&R: Über Instagram.


L: Ich glaube das war tatsächlich in Form eines TfP-Shootings, oder? 


R: Ja du hast mich einfach angeschrieben und ich hatte davor ein paar Wochen lang nur deine Bilder und deine Videos angesabbert, weil ich so begeistert war.


*lachen*


L: Ja, genau und dann haben wir uns getroffen und hatten dann unser erstes gemeinsames Shooting zusammen. Meara war Kaya gegenüber sehr abschirmend und zickig.


R: Das Beste war immer noch ihre Taubeneinlage. Ich habe das noch nie vorher bei einem Hund gehört! Meara kann Gurren und ich finde es voll niedlich. Wenn du das nur aufnimmst, also nur den Ton, dann schwör ich dir, glaubt dir jeder, dass es eine Taube ist. 


L: Dann waren wir tatsächlich zusammen das erste Mal auf einem Berg. Da sind wir auf die Abenteuerlust gestoßen und auf dem Rückweg haben wir dann gleich die nächste Location entdeckt. Irgendwie sind wir total die Foto-Wander-Buddies geworden.


R: Genau, eigentlich kommt gar nicht so schnell jemand in meinen engeren Kreis, weil ich hasse Unzuverlässigkeit. Lena ist zum Glück super zuverlässig. Ich hatte einfach gleich ein gutes Gefühl. Ich wäre auch niemals danach mit jemandem anderen einfach im Oktober mit Van losgefahren und hätte so einen Spiegelsee angeschaut. 


L: Ja, wir sind einfach richtig die Adventure-Buddies geworden. Mit gleichen Interessen, mit Hütehunden und sogar mit dem Training passt es. Einfach mit ähnlichen Ansichten, gleiche Hobbies und menschlich passt es auch noch.


R: Scheiß egal, wenn mal was peinlich ist.


J: Wann habt ihr euch das erste Mal getroffen? 


L: Februar 2022. Hab extra nochmal nachgeschaut, wann das Bild entstanden ist. 


*lachen*


R: Abenteuerlust wächst mit Lena. 


L: Das hört sich immer super an. *lacht*


J: Wie verhalten sich eure Hunde zueinander? 


R: Ja, also solange Lena weit weg ist, ist eigentlich alles gut.


L: Also formulieren wir es so: Ich bin das Problem. Meara hat ein Ressourcenproblem was mich anbelangt. Die ist ja nur mit mir das erste Jahr aufgewachsen - heißt da war keine weitere Bezugsperson und wir waren 24/7 beieinander. Als ich meinem Freund kennengelernt habe, als Meara ein Jahr war, kam Lucy dazu, seine Labrador-Hündin. Da gab es große Probleme bei der Eifersucht. Sie wird sehr schnippisch und schnappt dann eben andere Hunde ab. Menschen nicht, aber wenn halt andere Hunde mir zu nahe kommen, dann wird sie halt einfach zum richtigen Biest. Das hat sie eben bei der Kaya auch gezeigt und das war natürlich beim Fotografieren und Wandern nicht gerade super. Wenn ich mal die Kaya fotografieren wollte, dann hat sie sich so richtig einfach vor die Kamera gestellt, so nach dem Motto: „Ne schenk jetzt mir Aufmerksamkeit!“ Ich finde die Kaya ist eine unfassbar souveräne Hündin und die sagt auch mal fair die Meinung zurück. Aber das löst natürlich bei Meara totalen Frust aus und natürlich auch bei mir, weil ich natürlich nicht möchte, dass sie die Kaya angeht. Jetzt nach anderthalb Jahren kennen, bekommt sie das schon besser hin, dass ich sie wegschicken kann und sagen kann: „Hey, es ist gut!“ Sie zickt auch noch mal rum und sie ist noch immer frustriert, gar keine Frage, aber es ist schon besser.


R: Aber es ist extrem verbessert. Ich finde, wenn man das Thema quasi wegnimmt, dann ist es total angenehm, weil die zwei nicht viel voneinander wollen, entspannt ihr Ding machen und ziemlich neutral miteinander sind.


J: Was würdet ihr sagen was eure Hunde übereinander denken? 


L: Lass mir meine Ruhe, dann bin ich zufrieden. 


R: Also Kaya hätte bei vielen Hunden gerne so diesen Everybodys-Darling- Effekt, dass sie jeder lieb haben muss - den hat sie bei der Meara nicht. Ich glaube, dass sie sagt: „Wenn du da bist ist’s okay, wenn du nicht da bist, ist auch okay.“ Sie ist mittlerweile vorsichtiger beim Lena „Hallo sagen“. Es sind keine Best Buddies, also einfach koexistieren und fertig.


J: In welchen Bereichen sind eure Hunde komplett verschieden? 


R: Ich glaube Meara lässt sich mehr bei solchen Kläffgeschichten beim Melden besser von von Lena anleiten und beruhigen. Kaya kläfft voll, wenn der Andy mein Freund reinkommt und die braucht einfach ihre zwei Minuten bis sie sich beruhigt hat und dann ist auch alles wieder gut. Aber das dauert bei ihr wesentlich länger, glaube ich. 


L: Ich glaube, das ist tatsächlich das Einzige, dass das ein Ticken länger braucht. Also Meara ist schon auch sehr der Kläffer und zeigt auch alles mögliche an - gerade hier in der neuen Wohnung, weil Erdgeschoss und 50.000 Menschen am Tag vorbei rennen. Es wird besser von Tag zu Tag, aber die Klingel, wenn der Tobi heimkommt oder wenn Leute vor dem Fenster stehen bleiben, da steigert sie sich rein. Wenn ich sie dann in die Box schicke, dann geht es halt einfach von der Box aus weiter. Das ist auch total egal.


R: Das ist vielleicht der Hauptunterschied. Sie rennt zur Tür und Kaya würde, wenn es möglich wäre, in meine Unterhose krabbeln und von dort aus weiter bellen. Da hat sie voll das Unsicherheitsding. 


J: Würdet ihr sagen, weil unsere Hunde sind ja voll die "Coronahunde", dass ihr da auch Unsicherheiten aufgrund dessen merkt?


L: Also ich würde nicht sagen Coronabedingt. Also Rasse bedingt Anzeigeverhalten. Ich habe aber durch Corona keine wirkliche Einschränkungen gehabt. Ich habe in München gewohnt und durfte stinknormal ins Büro gehen - heißt ich hatte Kontakt mit vielen unterschiedlichen Menschen, also besonders Arbeitskollegen und mit Nachbarn. Da war eigentlich schon immer irgendwas los und ich habe sie auch weiterhin noch viel mit verschiedenen Dingen konfrontiert. Sie ist jetzt kein unsicherer Hund per se, dass sie auf der Straße Menschen unsicher oder komisch findet, sondern es ist einfach im Zuhause auch nochmal so ein Verteidigungs- oder auch wieder Ressourcending. Unseren Camper möchte sie z.B. auch vor Kaya abschirmen. Also ich würde es nicht immer auf die Unsicherheit schieben. Es ist wahrscheinlich so eine Mischung aus beidem. Wenn es klingelt kann ich mir vorstellen, dass es einfach Aufregung und Schutztrieb ist und wenn Tobi heimkommt ist es pure Aufregung.


R: Also Kaya merkt man es schon an, weil die Sachen, die ich mit ihr nämlich in der Zeit machen konnte, die interessieren sie heute draußen so gar nicht. Wir wohnen sehr ländlich, aber alles was so laute Geräusche, große Fahrzeuge, die sie von Anfang an kennengelernt hat, interessieren sie null und nada, aber dann so Popo Geräusche aus dem Gang und sie flippt völlig aus. Und sie hat ein furchtbares Problem in fremden Wohnungen oder in einer Wirtschaft zur Ruhe zu kommen. Das hat sich nicht generalisiert bei ihr, dass das auch woanders geht, weil wir es nicht machen konnten. Ich kann ihr zwar mit Kaustangen total gut aushelfen, aber ich kann ihr kein halbes Kalb in die Wirtschaft mitbringen. Aber sie ist kein Hund, der in einer fremden Wohnung oder im Biergarten/Wirtschaft liegt und den Kopf ablegt und schläft. Ich arbeite in der Bäckerei - da ging gar nichts. Also die kam nirgendwo anders hin, außer mal zu meiner Mama und zu einer anderen Freundin in die Wohnung. Dort ist Ruhe auch kein Thema.


L: Mit Meara als Welpe war Zuhause Ruhe so ein großes Thema. Richtiger Kontrolleti, die alles kontrolliert. Kein bisschen, keine Sekunde aus den Augen gelassen. Die hat geschrien, als ich in die Dusche gegangen bin. Ich dachte, meine Nachbarn klingen gleich alle Sturm und sagen: „Dieses scheiß Tier weg hier!“ Ja, Horror. Echt. Ich habe Rotz und Wasser geheult mit diesem Hund.


R: Bei Kaya war die Stubenreinheit Thema. Sie hat einfach nicht angezeigt, wenn sie pinkeln musste. Man sagt immer, die zeigen an, wenn sie müssen. Ich kenne das auch von allen anderen Welpen und sie ist nicht mein erster Welpe gewesen. Sie hat sich dafür nicht extra hingesetzt und es war echt kompliziert und ich dachte: „Oh mein Gott, ich werde diesen Hund nie stubenrein bekommen!“. Erst als wir dann angefangen haben sie nachts oder so mal in die Box zu tun, dann hat es funktioniert.


J: Würdest ihr irgendwas als Schwäche bezeichnen?


L: Das klingt total doof und eingebildet, aber Meara ist ein echt cooler Hund und sie ist sehr rassetypisch. Also wenn man sich halt voll auf diese Rasse eingelassen hat und weiß was einen erwartet, dann ja kann man damit irgendwie umgehen und an den Dingen trainieren, die man trainieren möchte. Sie ist kein sensibler Hund. Ja, sie ist schnell gefrustet und sie zeigt einem das auch. Es gab Phasen aus Frust, wo ich sie dann auch mal gepackt habe und die geht halt dann gegen mich und sagt: „Hey, pack mich nicht an!“. Das war einfach aus Frust und Überforderung beiderseits und wir sind aneinandergeraten, aber das ist alles irgendwie ein Lernprozess und man wächst da natürlich auch dran. 


R: Also eine Schwäche wie bei mir zum Beispiel, dass ich mich nicht bei Essen beherrschen kann - das kann sie auch nicht. Sie frisst jeden Scheiß. „Mein früheres Ich“ hätte das nicht akzeptieren können. Das wäre wahrscheinlich voll ausgeflippt und gesagt wir trainieren das bis zum abwinken. Aber mittlerweile gibt es tatsächlich vieles wo ich sage: „Das ist mein Hund, ich muss damit leben können und es geht niemanden an, ob ich z.B. möchte, dass sie hochspringt oder nicht!“. Sie springt total gerne hoch und vergräbt ihren Kopf so an der Brust oder am Bauch und lässt sich kraulen. Sie liebt es und ich finde es unglaublich süß. Also wieso sollte ich es ihr verbieten? Meine eigene Einstellung zum Training und zum Hund hat sich geändert und ist entspannter. Und genau wie Lena gesagt hat, man könnte an diesem Level arbeiten und es würde sich vermeiden lassen, aber mir ist es offensichtlich nicht so wichtig. Ich meine, ich bin jetzt auch nicht mega happy, wenn sie anfängt in der Stadt jemanden anzubellen, weil der in so einem komischen Kostüm unterwegs ist. Aber auch das ist ein Thema was besser wird. Ich habe gelernt nicht mehr nur das zu sehen, sondern das Gesamtpaket. Und im Gesamtpaket ist sie ein verdammt geiler Hund und sie passt mit ihrem Knall super zu meinem Knall. Und ganz ehrlich, wenn ein Hund irgendwas in der Stadt sieht, was er gruselig findest, dann ist das okay. Normale Reaktion, dass sie da bellt und Unsicherheit zeigt. Die Einstellung habe ich zum Glück von meiner vorigen Hündin mitbekommen. Es gibt immer irgendwie eine Lösung, sage ich jetzt einmal.


Und ich glaube das vergessen auch viele. Es sind Lebewesen, die genauso einen schlechten Tag haben können. Vielleicht ist an dem Tag schon total viel gewesen und irgendwann knallt's halt dann vielleicht auch einfach.


J: Bist du manchmal verzweifelt in der Erziehung?


L:  Wir sind uns sehr ähnlich. Also gut, bis auf die Eifersucht abgesehen, sind wir beide unglaublich verfressen. Wir sind beide unglaublich stur und nicht unbedingt geduldig. Und das natürlich gepaart miteinander kann dann doch manchmal zu Konflikten miteinander führen. Gerade Leinenführigkeit oder sowas. Meara ist im Freilauf wirklich top - immer abrufbar und aufmerksam. Meine Priorität war anfangs unsere Beziehung und das Bürotraining. Wir haben erst relativ spät mit der Leinenführigkeit angefangen und das war halt dann genau in der Pubertät, wo sie gefühlt alles vergessen hat und gar nichts mehr ging. Da sind wir dann echt ordentlich aneinandergeraten. Ich war einfach fix und alle und es endete so, dass ich mit Freundinnen im Bayerischen Wald war, ihnen den Hund in die Hand gedrückt habe und rotz und Wasser geheult habe. Kurz davor hatte ich auch Tobi und Lucy kennengelernt, also kam ihre Eifersucht auch noch dazu. Das war sehr anstrengend und sehr frustrierend für uns beide, aber auch dem geschuldet, dass ich genauso wie sie keine Impulskontrolle habe in dem Sinne. Ich musste auch erst lernen, wie ich sie da anzuleiten habe. Ich habe mir dann eine Trainerin geholt und die hat uns mit der Leinenführigkeit helfen können und das hat wahnsinnig viel geholfen und dazu haben wir die Frustrationstoleranz ausgebaut. Leinenführigkeit ist immer noch die Königsdisziplin und das wird auch noch eine Weile brauchen. Und auch mit der Eifersucht mit anderen Hunden wird es noch brauchen. Stück für Stück. Ich kann ruhiger reagieren und sie einfach besser lesen. Und ja, es gibt auch bei mir wieder gute und schlechte Tage, aber überwiegend gute. 


R: Im Alltäglichen habe ich das nicht. Sie nervt mich manchmal, weil sie beim Gassi hinterher trödelt wie eine 90-jährige Oma. Aber das ist nicht das, was mich total aus der Fassung bringen würde. Ja, tatsächlich habe ich eher das beim Training an den Schafen mit ihr. Also da erwacht quasi ihr volles Potenzial, was sie wahrscheinlich als Welpe hätte haben sollen. Oder als Teenager oder was man sonst Belgiern alles nachsagt. Im Alltag ist eine ganz andere Kaya als an den Schafen. Wenn ich sie im Alltag so anbrüllen würde, wie ich das an den Schafen manchmal machen muss um sie zu stoppen, dann würde die den ganzen Tag unter der Eckbank nicht mehr rauskommen. Da kostet sie mich tatsächlich Nerven, aber da sind wir auch jetzt schon gut weitergekommen. Ich hoffe, sie hat es nicht alles vergessen über die drei Monate, wo wir jetzt gar nichts gemacht haben. Da müssen wir wirklich hart arbeiten an den Schafen, dass sie sich da raus und zurücknimmt. Ich muss dabei viele Sachen gleichzeitig machen und damit bin ich ab und zu echt überfordert. Das ist unsere unsere Baustelle, würde ich sagen. Aber wir sind dieses Jahr da echt weit gekommen. 


J: Habt ihr eigene Schafe?


R: Nein, die sind von meiner Trainerin, also auch eine Freundin. Mit meinen vorherigen Hunden war ich bei ihr und da bin dann eben weil ich ja Border Collies auch ziemlich genial finde, eben da so mit in die Schafe rein gerutscht. Schafe hüten ist halt einfach das Nonplusultra für mich. Egal ob das jetzt mit Border Collie passiert oder eben mit der Kaya. Das ist einfach geil, einfach zu sehen, was die von Natur aus da mitbringen und da kann ich einen ganzen Tag zuschauen. Da habe ich dieses Privileg zu jeder Zeit an die Schafe zu dürfen, wie ich möchte. Und dafür muss ich dann zwischendrin eben auch leiden, mit Zäune stecken und wenn die Schafe geschoren werden oder wenn mal wieder eines abhaut. Jetzt fährt sie z.B. auch in den Sommerferien 3 Wochen in den Urlaub - dann sind die mein Problem. Ich weiß auch gar nicht mehr, wie ich das vorher ohne eigenen Hund gemacht habe.


J: Macht ihr euch Druck bei der Erziehung von euren Hunden und vergleicht euch?


R: Ich glaube es gibt immer mal Leute mit denen man sich vergleicht. Ein ganz großer Grund, warum ich noch keinen Border Collie habe, ist, weil ich dann gerne einen Border meiner Trainerin, hätte, aber ich da solche Panik hab, dass ich den Hund verkacke. Obwohl meine Trainerin sich da gar keine Gedanken bei mir macht. Da könnte ich mich nicht abgrenzen. Ansonsten bei Fremden ist mir das egal, was die denken, aber bei Leuten die mir nahe sind, geht das dann nicht an mir vorbei.


L: Ich habe von Anfang an eigentlich mehr Wert darauf gelegt, dass wir eine gute Bindung zueinander haben. Weil darauf so vieles aufbaut und es im Alltag so viel erleichtert. Es muss kein Vorzeigehund sein, der für andere funktionieren muss. Ich hatte einfach von Anfang an Ziele, die ich mir für Meara und mich gesetzt habe. Und das war eigentlich erstens, dass sie alltagstauglich ist, sodass sie wirklich überall mit mir hin kann - das habe ich geschafft. Und dass wir zusammen reisen können und sie gerne fotografiert wird. Ich hätte mir keinen anderen Hund vorstellen können der besser zu mir passt. Ich bin wahnsinnig viel an all den Sachen gewachsen, die uns herausgefordert haben. Und ja klar sagt man so, besonders durch Social Media: „Boah, bei dem läuft die Leinenführigkeit besser“. Ich habe von Anfang an versucht, auch die blöden Momente zu zeigen. Nur weil andere ihre Baustellen nicht zeigen, brauche ich mich gar nicht irgendwie noch weiter vergleichen.


R: Kaya ist ja eigentlich nur da, weil meine Schäferhündin gestorben ist. Roxy ist gestorben und eine Woche danach ist Kaya eingezogen. Da habe ich mir am Anfang tatsächlich Gedanken gemacht, was die anderen von mir denken. Ob ich jetzt den Hund ersetzt hätte. Aber es hat einfach gepasst. Mein Freund war zu dem Zeitpunkt zu Hause und es war eigentlich der perfekte Zeitpunkt, dass wir einen Welpen nehmen. Da habe ich die Züchterin angeschrieben und wir haben nicht ganz eine Woche später die Kaya abgeholt. Da war natürlich schon von jemandem zu hören, dass ich meinen anderen Hund nicht geliebt hätte und habe sie nur ersetzt. Bin ich da quasi so gefühllos, habe ich mich gefragt? Die erste Woche mit der Kaya war auch echt echt schwer für mich. Nicht, weil sie irgendwie anstrengend war - überhaupt nicht, sondern weil sie so unglaublich süß war und ich mich gefreut habe, aber auf der anderen Seite ein furchtbar schlechtes Gewissen hatte wegen der Roxy. In der ersten Woche, war ich mir gar nicht sicher, ob das ne gute Idee war, aber ab dann war mir schon ziemlich klar, dass es eigentlich das Beste war, überhaupt zu machen, weil ich einfach beschäftigt war.


J: Wie viel Hunde hattest du denn?


R: Also bei meinen rein eigenen Hunden ist Kaya jetzt der dritte Hund. Die waren bzw. sind alle drei auf so vielen Ebenen so unterschiedlich. Aber es hat schon geholfen, gerade die Roxy, dass Kaya jetzt so ist, wie sie ist, dass sich ich da viele Sachen oder Fehler vermieden haben. Ja und meine ganzen Urlaubshunde natürlich - da habe ich auch einiges gelernt.


J: Was schätzt ihr aneinander?


R: Ja, also da muss ich nicht lange überlegen. Wenn die Lena sagt, wir können da hinfahren, dann fahren wir da definitiv hin, weil ich weiß es wird cool. Ich brauche es mir dann auch gar nicht mehr anschauen, sondern ich packe das Zeug und es geht los. Ja, das ist tatsächlich etwas, was mir auch die Lena schmackhaft gemacht hat. Da ist sie so ein bisschen meine Heldin, weil sie einfach Sachen aus mir rauskitzelt, die ich sonst nicht machen würde. So soll es auch sein.


L: Naja, einfach Verlässlichkeit und Gaudi. Mit der Ramona hat man immer Gaudi. Ich habe Ramona noch nie schlecht gelaunt erlebt. Nicht mit mir oder wegen mir. 


R: Das sind eben diese drei Menschen, die in meinem engeren Kreis sind. Da bin ich dann ganz ich selbst.


L: Ich weiß halt, dass ich immer auf Ramona zählen kann. Dass wir ähnlich ticken und ähnliche Interessen haben. Und ich würde ihr ohne zu zögern jederzeit meine Meara geben. Ich wüsste einfach, dass Meara, wenn mir jemals irgendwas passieren sollte und der Tobi auch noch wegfallen sollte, Ramona da wäre.


R: Das passt einfach. Ich hatte vor kurzem eine OP und da durfte Kaya mit Lena unterwegs sein und mir haben tatsächlich einige Leute angeboten mit ihr Gassi zu gehen. Aber es durfte nur Lena.




                 



                                                                                                                                                                                                                                                      Juni 2023

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